Film als Therapie
Filme sind Gesamtkunstwerke, die uns an Leib und Seele berühren. Sie können Türen zum Unbewussten öffnen und dabei helfen, traumatische Erlebnisse zu verstehen – oder plötzlich, in einem magischen Augenblick, an eine verlorene Sehnsucht erinnern und dazu ermutigen, das eigene Leben zu ändern. Otto Teischel arbeitet als Psychotherapeut seit vielen Jahren mit Spielfilmen – ambulant, stationär und vor allem im Kino.
Sobald wir uns als Publikum nach einem gemeinsamen Film-Erlebnis im Kinosaal zu verständigen beginnen, knüpft sich leibhaftig – nicht virtuell – ein erstaunliches soziales Netz aus den Gefühlen, Gedanken und Stimmungen im Raum. Eine wohltuende Atmosphäre des Mitgefühls breitet sich aus. Darin sind wir den Mitwirkenden am gemeinsam erlebten Filmkunstwerk ebenso verbunden wie dem Mit-Publikum.
Es zeigt sich, dass jede subjektive Wahrnehmung ihre ganz eigene Bedeutung hat und nur im Zusammenhang des eigenen „Lebens-Films“ angemessen verstehbar ist. Die existenziellen Konflikte eines berührenden Film-Plots bestärken die eigene empathische Kompetenz, mit der ursprünglich jedes Kind bereits zur Welt kommt – bis es sich gewaltsam entfremdet wird.
Nach dem einführenden Vortrag (mit kurzen Filmbeispielen) lädt eine offene Diskussion dazu ein, das therapeutische Potenzial der Filmkunst und des Kinos als Lebens-Raum gemeinsam weiterzudenken.
Mittwoch, 23. April
16:00 – 17:00 Uhr
Elysee 2
Mit: Otto Teischel
Moderation: Mariam Draeger